Hitze in der Stadt- eine wachsende Herausforderung
Auch in Mülheim an der Ruhr machen sich die Folgen des Klimawandels zunehmend bemerkbar. Besonders an heißen Sommertagen wird spürbar, wie sehr sich die Stadt aufheizen kann - durch dichte Bebauung, versiegelte Flächen und wenig nächtliche Abkühlung. Als Stadt im dicht besiedelten Ruhrgebiet steht Mülheim vor der Aufgabe, auf diese Entwicklung zu reagieren. Ziel ist es, den Hitzeschutz frühzeitig und gezielt in der Stadtentwicklung zu verankern, öffentliche Räume klimaangepasst zu gestalten und besonders gefährdete Menschen zu schützen. So bleibt Mülheim auch in Zukunft lebenswert für alle, die hier leben, arbeiten oder ihre Freizeit verbringen.
In einem Regionalen Hitzeaktionsplan, an dem die Stadt Mülheim an der Ruhr sich aktuell beteiligt werden Lösungen erarbeitet, um den Herausforderungen lokal zu begegnen.
Auch bei akuten Hitzeereignissen reagiert die Stadt und unterstützt die Menschen, die in Mülheim an der Ruhr leben und arbeiten in verschiedenen Zuständigkeiten bereits heute. Mit einem Kommunalen Hitzeaktionsplan, der aus dem regionalen Projekt entstehen wird, werden darüber hinaus Koordinierungsstrukturen, Zuständigkeiten, Abläufe für die Zusammenarbeit von Behörden, Gesundheitsdiensten und sozialen Einrichtungen transparent.
Der Deutsche Wetterdienst betreibt ein Hitzewarnsystem und gibt Hitzewarnungen für die Allgemeinheit, damit Schutzmaßnahmen ergriffen werden können.
Dabei wird unterschieden zwischen:
- Starke Wärmebelastung Gefühlte Temperatur über etwa 32 Grad C, zusätzlich nur geringe nächtliche Abkühlung
- Extreme Wärmebelastung Gefühlte Temperatur über 38 Grad C
Hier geht es zum Hitzewarnsystem des DWD
Mülheim an der Ruhr beteiligt sich an der Regionalen Hitzeaktionsplanung- HAP.Regio
Die projektbeteiligten Kommunen der Emscher-Region erarbeiten gemeinsam mit der Zukunftinitiative Klima.Werk einen regionalen Rahmen für eine kommunale Hitzeaktionsplanung. Diese Planung soll die Kommunen langfristig dazu befähigen, auf Basis gemeinsamer Standards und abgestimmter Vorgehensweisen eigene lokale Hitzeaktionspläne zu erstellen und Maßnahmen zur Reduktion der Hitzegefährdung zu implementieren. Dabei steht der Schutz der Bevölkerung vor gesundheitlichen Risiken durch Hitzeereignisse im Mittelpunkt.
Im Fokus des Projekts stehen dabei:
- die Entwicklung von Standards, die als Orientierung für alle beteiligten Kommunen in der Region dienen - bspw. bei der Entwicklung von Meldekaskaden zu Hitzeereignissen oder Kommunikationsstrategien.
- Die Förderung des interkommunalen Austauschs durch Workshops, Konferenzen und eine intensive Vernetzung der Kommunen, um ein Wissens- und Erfahrungstransfer zu ermöglicht.
- Die Entwicklung einer Maßnahmentoolbox als zentrales Ergebnis des Projekts, die konkrete Hitzeschutzmaßnahmen beschreibt, Zielgruppen definiert und Umsetzungsvorschläge bietet.
- Die Beteiligung der Akteure durch zielgruppenspezifische, möglichst interaktive und kreative Workshops, die auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Kommunen und ihrer Bevölkerung eingehen.
- Gemeinsame Kommunikationsstrategien mit Informationsmaterialien für verschiedene Zielgruppen, wie Bürger*innen, Behörden oder Organisationen.
Das Monitoring und die Verstetigung, um die Wirksamkeit der umgesetzten Maßnahmen langfristig zu überprüfen und langfristig zu sichern.
Weitere Aktivitäten zu einem Kommunalen Hitzeaktionsplan
Im Zusammenhang mit dem Projekt erstellt Mülheim an der Ruhr als ersten Baustein für die kommunale Hitzeaktionsplanung eine Karte der Stadt, in der die hitzevulnerablen Bereiche und Einrichtung ermittelt werden, um konkrete Maßnahmen hieraus zu entwickeln.
Wir werden Sie an dieser Stelle über den Verlauf der Aktivitäten am Laufenden und die Ergebnisse präsentieren.
Sommerhitze draußen lassen: Richtig Lüften und Energiesparen
An heißen Sommertagen, wie wir sie derzeit erleben, dauert es oft nicht lange, bis die Wärme ins Gebäude strömt und die Luft zum Stehen kommt. Sind die Räume erst einmal aufgeheizt, ist es schwer, die Temperatur wieder abzusenken. Eine gute Alternative zur energieintensiven Klimaanlage sind kluges Lüften und natürliches Klimatisieren.
Während im Winter mehrmaliges Stoßlüften am Tag empfohlen wird, sollten an warmen Sommertagen die Fenster tagsüber geschlossen gehalten werden. „Sinnvoll ist es, nur in den kühlen Morgenstunden oder nachts zu lüften. Damit verhindern Sie, dass sich die Räume tagsüber aufheizen“, raten unsere Experten. „Mit Rollläden oder Jalousien lassen sich die Fenster zusätzlich einfach abdunkeln. Rollläden sind noch effektiver, da die Hitze der Sonne bereits vor der Scheibe abgefangen wird.“
Zusätzlich lässt sich die gefühlte Temperatur durch den Einsatz von Ventilatoren senken. „Diese sorgen zwar nicht für weniger Wärme in der Wohnung, die Bewegung der Luft vermittelt aber das Gefühl einer kühleren Umgebung“. Um langfristig für ein angenehmes Raumklima zu sorgen, bietet eine energetische Gebäudesanierung erhebliche Potenziale für Dämmung und Energieeinsparungen. Denn ein gut gedämmtes Gebäude hält im Winter nicht nur die Wärme drinnen, sondern im Sommer auch die Hitze draußen. Hierzu finden Sie weitere Informationen auf der Mülheimer ALTBAUNEU-Internetseite.
Außerdem sollten die Kellerräume während der warmen Sommertage nicht gelüftet werden. „Warme Luft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen als kalte. Wenn Sie die heiße Sommerluft in die kalten Kellerräume lassen, kann sich Kondenswasser an den Wänden bilden. Der Keller wird feucht und bietet dann beste Voraussetzungen für die Bildung von Schimmel. Aus diesem Grund sollte im Sommer auch Wäsche unbedingt im Freien getrocknet werden.“ Einen ersten Aufschluss über das Raumklima und die Luftfeuchtigkeit in der Wohnung, geben im Handel erhältliche einfache Thermo-Hygrometer oder unsere kostenlosen ALTBAUNEU-Raumklimakarten, die im Galeriegeschoss des Technischen Rathauses vor dem AGENDA-Büro zur Mitnahme ausliegen.