Einweihung des nationalen Eisenbahnmuseums und Jubiläumsfahrt der legendären Locomotive 1
Vor 200 Jahren fuhr zum ersten Mal ein Zug, der nicht Waren, sondern Personen transportierte. Dieses weltverändernde Ereignis fand auf der Strecke zwischen Darlington und Stockton in Großbritannien statt. Anlässlich dieses Jubiläums wurde in Mülheims englischer Partnerstadt Darlington nun das nationale britische Eisenbahnmuseum eingeweiht. Auf Einladung der Partnerstadt reiste hierzu eine Delegation von Mülheim an der Ruhr nach Darlington.
Darlingtons Bürgermeisterin Sonia Kane und Mayoress Janet Bowles begrüßten Bürgermeisterin Ann-Kathrin Allekotte und Oberbürgermeisterin a.D. Dagmar Mühlenfeld im Rathaus. Dagmar Mühlenfeld war auf besondere Einladung des Darlingtoner Städtepartnerschaftsvereins mitgereist, der damit ihr langjähriges Engagement für die deutsch-britische Städtepartnerschaft würdigte.
Bei Tee und Gebäck wurden die Gastgeschenke und viele Erinnerungen ausgetauscht. Der anschließende Rundgang durch das Rathaus führte entlang der Rahmengalerien ehemalischer Bürgermeisterinnen und Bürgermeister sowie verdienter Darlingtoner Bürgerinnen und Bürger bis zum Ratssaal.
Begleitet wurde die Delegation von Tom Nutt, ehemaliger Bürgermeister und Ratsmitglied sowie langjähriger Vorsitzender des Darlingtoner Städtepartnerschaftsvereins. Nutt, der vor 25 Jahren zum ersten Mal mit einer Delegation in Mülheim war und seitdem regelmäßig auf dem Mülheimer Weihnachtsmarkt englische Leckereien verkauft, unterhielt die Mülheimerinnen mit vielen Erinnerungen. Er nutzte seine Kontakte in Politik und Bürgerschaft, um neue Beziehungen zwischen Darlington und Mülheim an der Ruhr anzubahnen und bestehende auszubauen.
Höhepunkt der Reise war die Jubiläumsfahrt der berühmten Locomotive 1 über die historische Skerne Bridge in Darlington, über die vor 200 Jahren die Fahrt des ersten personenbefördernden Zuges stattgefunden hatte. Gemeinsam mit tausenden Bahnfans aus Darlington und der ganzen Welt bejubelten die Mülheimerinnen die Durchfahrt des Zuges.
Zuvor schüttelten die Gäste aus Mülheim an der Ruhr beim Empfang anlässlich der Museumseröffnung in Hopetown (Stadtviertel in Darlington) unzählige Hände von politischen Vertreterinnen und Vertretern aus Darlington und dem Umland. Der Gang durch das nationale Eisenbahnmuseum, in das insgesamt über 40 Millionen Pfund investiert worden waren, elektrisierte die Damen. Mit modernster Technik werden dort Informationen über 200 Jahre Eisenbahntradition in England und besonders Darlington sowie Stockton vermittelt. Die ebenfalls ausgestellten uralten monströsen Stahlrösser bringen nicht nur Kinderaugen zum Leuchten. Der Stolz der Darlingtoner Bevölkerung auf ihre Eisenbahntradition und das neue Museum war allgegenwärtig.
Das Preston Park Museum in Stockton ist anlässlich des Jubiläums ebenfalls erweitert worden. Neben einer historischen Straße im Stile des viktorianischen Zeitalters gibt es dort viele Exponate, die die Geschichte der Region erzählen. Eindrucksvoll ist eine raumfassende Installation einer englischen Künstlerin, die Pflanzen entlang der historischen Bahnstrecke gepflückt, getrocknet und arrangiert hat. Die Pflanzen verdeutlichen die Artenvielfalt entlang der Zugstrecke und erinnern daran, dass durch den Zug und dessen Fahrtwind Pollen und Samen weiterverbreitet werden, sodass an anderer Stelle Neues entsteht.
Tom Nutt stellte der Delegation seine Tochter Helen Crumbie vor. Sie wird turnusmäßig im nächsten Jahr Bürgermeisterin von Darlington sein.