Mülheim an der Ruhr hat sich zum Ziel gesetzt bis 2035 möglichst klimaneutral zu sein. Ein wichtiger Baustein in diesem Transformationsprozess ist Umstellung der Wärmeerzeugung für die Heizung und Warmwasser in Gebäuden auf nicht fossile Energieträger. Fernwärme, die sich aus regenerativer Energie speist, ist in den hoch verdichteten Räumen der Stadt ein wichtiger Baustein der Wärmewende. Fernwärme bietet eine effiziente Möglichkeit, Gebäude mit Wärme zu versorgen.
Das Wärmenetz in Mülheim an der Ruhr wird von medl GmbH betrieben. Leitungsgebundene Wärmenetze gibt es an verschiedenen Orten im Stadtgebiet- in der Innenstadt/Broich, in Teilen von Dümpten / Winkhausen und Saarn. Die Netze werden kontinuierlich erweitert.
Erzeugt wird die Wärme in dezentralen Blockheizkraftwerken, in denen neben Wärme auch Strom erzeugt wird. Als Energiequelle für diese Heizwerke dienten in der Vergangenheit vor allem Öl und Erdgas. Heute setzt medl an vielen Stellen Biomethan aus regenerativen Quellen ein. Inwieweit zukünftig weitere regenerative Wärmequellen verwendet werden können wie Großwärmepumpen, die Flusswasser oder Erdwärme nutzen wird zur Zeit untersucht.
Nah- oder Fernwärme kann man sich wie eine sehr große Zentralheizung vorstellen. Aus einer Energieerzeugungsanlage führen Rohrleitungen durch Straßenzüge und stehen den angeschlossenen Gebäuden jederzeit zur Wärmeversorgung zur Verfügung. Die Wärmeabgabe an das Heizungssystem des Gebäudes findet mittels einer Wärmeübertragungseinrichtung im Keller eines Gebäudes statt. Der Vorteil dieser Energieversorgung ist die Lieferung gebrauchsfertiger Wärmeenergie ohne Kessel im Gebäude, damit entfällt zum Beispiel auch der Schornstein für die Abgase sowie der Kauf und die Wartung einer eigenen Heizungsanlage.