Seit dem 2. Juni 2025 ziert die Großskulptur des „Engels der Kulturen“ den Synagogenplatz in Mülheim an der Ruhr und zieht seitdem zahlreiche Besucherinnen und Besucher an. Am 30. Juni um 11 Uhr wird die Skulptur wieder abgeholt und in die nächste Stadt weiterziehen. Doch die Botschaft von Toleranz, Demokratie, Verständigung und kultureller Vielfalt, die der Engel symbolisiert, bleibt lebendig in der Stadt.

Nicht nur während des offiziellen Empfangs am 2. Juni haben sich viele Schülerinnen und Schüler aus unterschiedlichsten Schulen und Altersgruppen des Netzwerks „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ aktiv an dem Projekt beteiligt. Über den gesamten Monat hinweg arbeiteten junge Menschen kreativ an verschiedenen Projekten, die den Geist des "Engels der Kulturen" aufgriffen und vertieften.

Ein besonderes Beispiel sind die 24 Schülerinnen und Schüler der Klasse 6a des Gymnasiums Heißen. Im Rahmen des konfessionell-kooperativen Religionsunterrichts (kokoRU) entwickelten sie eigene Plakate, die sich mit den Themen des "Engels der Kulturen" und den in der Skulptur verankerten drei Religionen – Judentum, Christentum und Islam – auseinandersetzen. Auf diesen Plakaten stellten die Kinder nicht nur die Besonderheiten der Religionen dar, sondern fanden auch Verbindungen zwischen ihnen. So heißt es auf einem Plakat: „Alle Religionen haben einen besonderen Tag in der Woche, wo sie in ihre Gotteshäuser gehen und beten.“

Plakate gestaltet durch die 6a des Gymnasiums Heißen
© Gymnasium Heißen
Plakate gestaltet durch die 6a des Gymnasiums Heißen
© Gymnasium Heißen

Plakate erstellt durch die 6a des Gymnasiums Heißen. 

 

Auch die Astrid Lindgren-Schule, welche bereits beim Empfang für musikalische Impulse sorgte, beteiligte sich aktiv und sammelte O-Töne von Schülerinnen und Schülern verschiedener Klassen, die ihre Gedanken und Erfahrungen zum "Engel der Kulturen" teilten. Besonders eindrucksvoll sind die Stimmen der Mädchen aus den unteren Klassen:

„Ich erkenne die Symbole von Religionen: Mond, Stern, Kreuz. Und es soll bedeuten, dass alle irgendwie zusammengehören. Ist doch schön!“ (Mädchen, 4. Klasse)

„Das Wichtige ist der Engel in der Mitte. Es sieht so aus, als würde der den Mond, den Stern und das Kreuz berühren. Das soll heißen, dass alles verbunden ist und nichts so getrennt sein muss.“ (Mädchen, 3. Klasse)

Diese Stimmen unterstreichen, wie sehr die Werte von Offenheit, Verbundenheit und Respekt in den Herzen der jungen Generation verankert sind.

Obwohl der Engel nun weiterzieht, bleibt seine Präsenz auf besondere Weise in Mülheim verankert: Neben den kreativen Projekten der Schulen bleibt auch die seit 2012 installierte Bodenintarsie dauerhaft erhalten – ein sichtbares Zeichen dafür, dass die Werte des "Engels der Kulturen" hier fest verwurzelt sind und uns alle im stressigen Alltag immer mal wieder daran erinnern sollten.

Der "Engel der Kulturen" war mehr als nur eine Skulptur – er war ein Symbol für das friedliche Miteinander, für Respekt, Offenheit und Demokratie. Und genau diese Werte werden in Mülheim weiterhin gelebt und weitergetragen.

Weitere Informationen zum Kunstprojekt gibt es unter www.engel-der-kulturen.de