Auf dem Portraitfoto ist ein älterer, lächelnder Herr ohne Haare zu sehen. Er trägt eine schwarze Anzugjacke, ein weißes Hemd und eine schwarze Krawatte.
© Stadtarchiv Mülheim an der Ruhr | Stadtverwaltung Mülheim an der Ruhr
Heinrich Thöne

Heinrich Thöne wurde am 28. November 1890 in Bocholt geboren, wo er später den Beruf des Formers erlernte. Eine Anstellung fand er 1913 bei der Friedrich Wilhelms-Hütte. Er trat bereits in jungen Jahren in die Metallarbeitergewerkschaft und die SPD ein. Er war sehr engagiert, wodurch er in den Betriebsrat und später auch zum Vorsitzenden des Gremiums gewählt wurde. Ab 1922 engagierte er sich als Funktionär des Metallarbeiterverbandes. 1929 legte er diesen Posten und seine Arbeit als Former zu Gunsten der Kommunalpolitik nieder und war fortan als Stadtverordneter sowie Fraktionsvorsitzender der SPD tätig. 1933 lehnte er die Ehrenbürgerschaft Hitlers im Rat ab. Als Gewerkschafter und SPD-Funktionär wurde er von 1933 bis 1945 politisch verfolgt und mehrfach inhaftiert. Nach Ende des Kriegs wurde er von der Militärregierung in die Stadtvertretung berufen. Bei der ersten Kommunalwahl im Jahre 1945 wurde er erneut zum Stadtverordneten und Fraktionsvorsitzenden der SPD gewählt. Bis 1948 war er als Bürgermeister und Stellvertreter des Oberbürgermeisters tätig, anschließend wurde er selber zum Oberbürgermeister gewählt und nahm dieses Amt über fünf Legislaturperioden wahr. Er setzte sich sehr für den Wiederaufbau der Stadt, die Erweiterung des Sport- und Freizeitangebotes sowie den Aufbau des kulturellen Lebens ein. Durch seine Tätigkeit im Bereich der Wirtschaftsförderung konnten während der Montankrise viele Arbeitsplätze erhalten bleiben. Er verstarb am 12. Juni 1971 in seiner Wahlheimat Mülheim an der Ruhr.

Heinrich Thöne wurde 1960 zum Ehrenbürger seiner Wahlheimstadt Mülheim an der Ruhr ernannt, erhielt 1966 das große Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland und zusätzlich 1968 den Ehrenring der Stadt Mülheim an der Ruhr. Ihm zu Ehren wurde im gleichen Jahr die Heinrich-Thöne-Stiftung gegründet. 1971 wurde ein Schiff der Weißen Flotte Mülheim an der Ruhr auf seinen Namen getauft. Die Volkshochschule der Stadt ist ebenfalls nach ihm benannt.

Die Stiftung wurde im Jahre 1971 durch die Sparkasse Mülheim an der Ruhr eingerichtet.