Auf dem Bild sieht man einen älteren Herrn mit grauen, langen Vollbart in dunklem Anzug, Mantel über die Schultern geschlagen und einem Hut.
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Dr. Hermann Leonhard
Auf dem Foto ist eine schwarz gekleidete Frau mittleren Alters zu sehen. Sie trägt ein hochgeschlossenes Oberteil und einen Damenhut mit Tüll.
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Margarete Leonhard, geb. Stinnes

Dr. Phil. und med. Johann Hermann Wilhelm Leonhard

Dr. Hermann Leonhard wurde am 8. August 1835 in Mülheim an der Ruhr geboren. Er wuchs als zweites von fünf Kindern eines in Mülheim an der Ruhr niedergelassenen Wund- und Armenarztes auf, der später Chefarzt des neugegründeten Evangelischen Kranken- und Versorgungshauses wurde. Leonhard selber studierte zunächst Jura, brach dieses Studium jedoch zugunsten eines Philosophie-Studiums ab, in dem er später auch promovierte. Nach Stationen im Bergbau, der ihn sehr interessierte und den er aufgrund eines Augenleidens wieder verlassen musste, trat er doch noch in die Fußstapfen seines Vaters und studierte Medizin. Er ließ sich 1864 in Mülheim an der Ruhr als praktischer Arzt, Wundarzt und Geburtshelfer nieder. Ab 1871 arbeitete er an der Seite seines Vaters im Krankenhaus und übernahm später seine Position als Chefarzt. Nach nur zwei Jahren schied er jedoch aus dem Arztberuf aus. Es wird vermutet, dass sich sein Augenleiden verschlimmert hatte. In der Zwischenzeit hatte er geheiratet. Nachdem er das Krankenhaus verlassen hatte, zog er mit Frau und Kind nach Berlin, wo er sich wirtschaftlichen Aktivitäten widmete. Er verstarb am 2. November 1905 in Berlin. 

Margarete Leonhard

Margarete Leonhard wurde am 22. November 1840 als jüngste Tochter von Matthias Stinnes in Mülheim an der Ruhr geboren. Im Jahr 1875 heiratete sie den Arzt Dr. Phil. und med. Johann Hermann Wilhelm Leonhard. Sie bekam von ihm zwei Töchter: Anna verstarb schon als Kleinkind im Alter von zwei Jahren, Margarete (Gretchen) verstarb mit 23 Jahren an einer Lungenentzündung. Gretchen hinterließ ihren Ehemann Heinrich Stinnes und den Sohn Hans Heinz. Margarete Leonhard verstarb am 14. Oktober 1911 in Berlin.

Nachdem die Eheleute Leonhard beide Töchter verloren hatten, beschlossen sie, das Vermögen in Stiftungen zugunsten ihrer Heimatstadt Mülheim an der Ruhr einzubringen. So gründeten sie durch die Stiftung Augenheilanstalt die Augenklinik Mülheim an der Ruhr. Als Andenken an ihre Tochter Gretchen wurde die Gretchen-Leonhard-Stiftung gegründet. Unter anderem zur Finanzierung der Stiftung Augenheilanstalt wurde die monetär besser ausgestattete Leonhard-Stinnes-Stiftung gegründet.