Die Kleinode der Mülheimer Museumsmeile befinden sich entlang der Ruhr und bilden eine einzigartige Museumsroute. Sie spannt mit ihren interessanten Häusern eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart.
Im über 100 Jahre alten ehemaligen Wasserturm Styrum ist viel Wissenswertes über das nasse Element zu erfahren. Das Museum wird von der Rheinisch-Westfälischen Wasserwerksgesellschaft mbH (RWW) betrieben und ist ein Ankerpunkt der Route der Industriekultur. Moderne Medientechnik und eine herausragende Architektur machen den Besuch des Aquarius zu einer Attraktion. Zwei gläserne Aufzüge fahren auf eine Höhe von 35 m, von wo sich ein herrlicher Blick auf die Ruhrlandschaft bietet. Mit einer Chipkarte können mehr als 30 Multimedia-Stationen aktiviert werden: So kann gelernt werden, wie ein Wasserturm funktioniert oder das Wasserwerk gesteuert wird oder eine virtuelle Reise mit dem Ruhrmobil entlang der Ruhr unternommen werden! Das Teilnehmen an der Weltwasserkonferenz, Treffen der letzten Bewohner des Turms oder Hören von spannende Geschichten des sprechenden Globus sind weitere Erlebnissmöglichkeiten. Beim Lösen eines Quiz und Erfüllen von Spielaufträgen zum Thema Wasser und Industriegeschichte können Punkte für eine persönliche Abschlussurkunde errungen werden.
In der Kuppel des alten Broicher Wasserturms wurde anlässlich der Mülheimer Landesgartenschau 1992 die größte begehbare Camera Obscura der Welt eingebaut. Heute befindet sich auf den drei weiteren Ebenen eine lückenlose Dokumentation zur Vorgeschichte des Films mit einzigartigen Exponaten aus der Sammlung "S" des Wuppertalers KH.W. Steckelings. Sie sind die historischen Herzstücke der Ausstellung, die auf eine faszinierende Reise durch die Welt der visuellen Wahrnehmung, optischen Täuschung und physikalischen Hintergründe bewegter Bilder einladen.
Insgesamt 16 Themenstationen lassen die Entwicklung vom unbewegten zum bewegten Bild mit fantasievollen und unterhaltsamen Artefakten erleben. Zudem helfen kurze Themeneinführungen und zahlreichen Nachbauten historischer Exponate, die optischen Phänomene zu "begreifen".
Ein Museumsshop sowie ein kleines Café runden das Angebot im Wasserturm ab. Die Örtlichkeiten sind barrierefrei und bis zur Kuppel behindertengerecht zu erreichen!
Regelmäßig gibt es hier Sonderausstellungen und gastieren Künstler und Künstlerinnen aus der ganzen Welt.
Das erste Gründer- und Unternehmermuseum (GUM) seiner Art in Deutschland eröffnete im September 2008 im ehemaligen Stammsitz von August & Joseph Thyssen. Heute ist es das HAUS DER WIRTSCHAFT und zugleich Sitz der Mülheimer Wirtschaftsförderung und als Gründerzentrum Startpunkt kleinerer Unternehmen.
Das GUM ist ein "Flurmuseum", es verteilt sich auf rund 650 qm Fläche sowohl im historischen Lichthof als auch auf den Gängen und Fluren. Im gesamten Haus werden die Erfolgsgeschichten Mülheimer Gründerväter anschaulich dargestellt. Sie bilden mit den dazugehörigen Exponatn die Grundlage für eine lebendige, informative und beispielhafte Aufbereitung des Themas "Der Weg in die Selbstständigkeit".
Die Ausstellung besteht aus zwei Strängen: einem historischen und einem pädagogischen aktuellen. Es zeigt die Biografien der Persönlichkeiten samt Lebenswerk derer, die in Mülheim führende Unternehmen gegründet haben, sowie deren Branchen. Bis heute ist der "Gründergeist" der Stadt am Fluss lebendig. Aus diesem Grund ist das Thema "Selbstständigkeit" in die Ausstellung integriert. Ein breites blaues Band bildet das optische Leitsystem des GUM. Es führt die Besuchenden durch die Ausstellung, in die an jeder Stelle eingestiegen werden kann, denn jede Station – mit ihren Erläuterungen in Deutsch und Englisch – bietet einen in sich geschlossenen Überblick.
Erlebnis Wasser, Klima und erneuerbare Energien!
Das Erlebnismuseum Haus Ruhrnatur wurde 1992 durch die Rheinisch-Westfälische Wasserwerksgesellschaft mbH (RWW) in einem denkmalgeschützten ehemaligen Schülerbootshaus eingerichtet.
Fische der Ruhr, Kleintiere unter dem Mikroskop, Geräusche und Gerüche lassen das Ökosystem Ruhr hautnah erleben. Seit dem Frühjahr 2010 wird die Ausstellung um die Themen Klima und regenerative Energien erweitert. Kinder, Jugendliche und Erwachsene experimentieren mit Windrädern, Wasserturbinen und Sonnenkollektoren und erfahren, was sie im Umgang mit Energie von der Natur lernen können. Zudem werden Exkursionen in die nahe Umgebung, zum Beispiel zu den Themen Wasservögel, Kleintiere und Auenlandschaft angeboten.
Ein kleines Café lädt zum Verweilen ein. Haus Ruhrnatur ist sowohl für Einzelbesucher als auch für Gruppen interessant. Auch Kindergeburtstage werden sehr gern im Haus Ruhrnatur gefeiert.
Die Anfänge der denkmalgeschützten Schlossanlage reichen bis in das 9. Jahrhundert zurück. Erhaltene Überreste einer spätkarolingischen Burganlage sind von Archäologen als einzigartige Zeugnisse profaner Architektur dieser Epoche nördlich der Alpen eingeordnet worden. Im Laufe der Jahrhunderte erfuhr die Schlossanlage als Mittelpunkt der Herrschaft Broich zahlreiche Umbauten und Veränderungen. Besonders tiefgreifend waren die Baumaßnahmen, die aus der Burg nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges 1648 eine gräfliche Residenz machten. Die letzte Herrin der Herrschaft Broich und Großmutter der späteren preußischen Königin Luise ließ im 18. Jahrhundert schließlich noch einmal umfangreiche Umbauten vornehmen. Nach archäologischer Untersuchung und Sanierung zeigt sich die Anlage heute dem Besucher als gewachsenes Bauensemble.
An die Ringmauer angrenzend erhebt sich das "Hochschloss". Hier präsentiert der Mülheimer Geschichtsverein das Historische Museum. Annähernd 300 Objekte, Modelle, Pläne, Karten, Urkunden, Gemälde, mittelalterliche Waffen und Ausgrabungsstücke zum Beispiel aus der wiederentdeckten herrschaftlichen Gruft sind hier ausgestellt. Sie vermitteln ein spannendes Bild der Geschichte von Schloss und Herrschaft Broich bis zu ihrem Untergang im Jahre 1808. Die bauliche Entwicklung von der Burg zum Schloss und das Alltagsleben auf einer mittelalterlichen Burg werden ebenso anschaulich vorgestellt wie die spannungsvolle Beziehung zwischen Burg, Herrschaft und Stadt. Ein besonderer Raum ist der Erinnerung an die preußische Königin Luise gewidmet.
Das Kloster Saarn ist seit seiner Gründung 1214 gewachsen und hat nicht an Bedeutung verloren. Es ist eines der wenigen mittelalterlichen Frauenkonvente des Rheinlands und Westfalens, welches die napoleonische Säkularisation überlebte. Der überlieferten Gebäudebestand der Saarner Zisterzienserinnenabtei Mariensaal gilt heute als einzigartiges Kulturmonument des Ruhrgebietes.
1989 wurde das Kloster Saarn mit dem Ziel wieder eröffnet, die Anlage auf Dauer als Baudenkmal in ihrem Bestand zu sichern und sie einer neuen sinnvollen Nutzung zuzuführen: Museum, Klosterbücherei, Klostercafe, Klostergarten, Begegnungsstätte und Wohneinheiten.
In der Begegnungsstätte Kloster Saarn wird ein vielfältiges und breites Kulturprogramm angeboten. Im öffentlichen Bereich wurde ein Bürgersaal, Klostercafé und Versammlungsraum eingerichtet. Der städtische Kulturbetrieb bietet hier ein vielfältiges Kulturprogramm. Die Wohneinheiten im Wirtschaftstrakt sind einzigartig und sehr begehrt. Seit Herbst 2008 dokumentiert das Klostermuseum die Hintergründe zur Geschichte des Saarner Klosters. 2014 wurde das Jubiläumsjahr des 800jährigen Bestehens gefeiert.
Das Kloster ist sehr schön gelegen. Nordöstlich von ihm befindet sich das Naherholungsgebiet Auberg, das an Wochenenden gerne als Ausflugsziel besucht wird. Und im Dorf Saarn gibt es ein idyllisches aber auch reges und urbanes Leben zu entdecken.
Seit 1994 residiert das Kunstmuseum im denkmalgeschützten Gebäude der ehemaligen Hauptpost im Zentrum Mülheims. Den sehenswerten Platz davor gestaltete der bedeutende Bildhauer Otto Herbert Hajek 1977 mit Stadtzeichen und Brunnen.
Höhepunkte der Bestände sind Kunstwerke des Expressionismus. Dazu trug insbesondere die Stiftung Sammlung Karl und Maria Ziegler bei, die 1981 an das Museum übergeben wurde. Zeichnungen und Gemälde von Max Beckmann, Max Ernst, Lyonel Feininger, Ernst Ludwig Kirchner und Erich Heckel, Emil Nolde, Franz Marc und August Macke sind zu sehen. Das Museum besitzt die größte Heinrich Zille-Sammlung außerhalb Berlins sowie ausgesuchte grafische Serien u.a. von Ernst Barlach, Marc Chagall und Pablo Picasso.
Die mit Mülheim eng verbundenen Künstler Werner Gilles, Arthur Kaufmann, Hermann Lickfeld, Otto Pankok, Heinrich Siepmann und Werner Graeff sind mit zahlreichen Werken vertreten.
In wechselnden Ausstellungen stellt das Museum Künstler und Themen der Sammlung aus Stadt und Region sowie zur klassischen Moderne und zur zeitgenössischen Kunst vor. Regelmäßige Malkurse, Kunstberatungen, Führungen, Künstlergespräche und eine Artothek ergänzen das Programm. Im Foyer des Museums bietet der vom Förderkreis betriebene Museumsshop eine große Auswahl an Geschenkartikeln an. Gefördert und unterstützt wird das Kunstmuseum von dem Mülheimer Kunstverein und dem Förderkreis.
Hinweis: Das Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr hat am 17. September 2018 wegen Sanierungsarbeiten seinen Betrieb in der Alten Post eingestellt. Die Wiedereröffnung ist für Frühjahr 2024 geplant.
Die Welt des Leders hautnah mit allen Sinnen erleben…
Die Herstellung des Werkstoffs Leder ist eine der ältesten Künste der Menschheit. Seit über 8000 Jahren wird Leder weltweit auf die unterschiedlichsten Arten hergestellt.
Seit über 350 Jahren, seit Mitte des 17. Jahrhunderts, ist diese Handwerkskunst ein bedeutender Teil der Mülheimer Stadtgeschichte. Über 100 Jahre – bis in die 90er Jahre des 20. Jahrhunderts – prägten die Gerber und Lederfabrikanten der Stadt Mülheim an der Ruhr die Entwicklung der Lederherstellung in Deutschland.
Seit 2003 hat diese herausragende Handwerks und Industriegeschichte der Mülheimer Lederindustrie einen würdigen Rahmen gefunden: das Leder- und Gerbermuseum in der denkmalgeschützten Lederfabrik Abel an der Düsseldorfer Straße. Dort, wo die Lederfabriken zwischen Mülheim Broich und Saarn einst wie Perlen auf einer Kette aufgereiht angesiedelt waren.
Hier ist auch heute noch, die Entwicklung der Lederherstellung hautnah zu erleben: von der Kuh zum Leder, vom Handwerk zur modernen Fabrikation und vom Rindleder bis zu den exotischen Lederarten. Interaktive und multimediale Stationen laden ein, die Vielfalt des Werkstoffs Leder mit allen Sinnen zu entdecken: Sehen, Hören, vor allem aber Fühlen und Riechen sind hier erwünscht!
Das Museum für Fotokopie (M.F.F.) versteht sich als eine künstlerisch-technische Plattform und als Forum für Theorie und Praxis der Kopie und deren vielfältige Einflüsse auf die Gesellschaft, die Kommunikationsmedien und die Kunst. Es verfügt über eine international einmalige Sammlung von Copy Art und Kopiergeräten – es erforscht, sammelt und dokumentiert deren Geschichte.
Das M.F.F. bietet einen offenen Ort für den Austausch und die Vermittlung rund um das Phänomen Kopie. Themenbezogene Ausstellungen, Publikationen, Vorträge sowie Workshops, zu alten und neuen Kopierverfahren, wenden sich an alle Interessierten.
Gerhard Tersteegen (1697 – 1769), der in diesem Haus lebte, wurde durch sein Wirken als pietistischer Prediger, Verfasser religiöser Texte und Dichter zum Teil heute noch gebräuchlicher Kirchenlieder bekannt. Neben Tersteegens Werk wird auch der in Mülheim geborene Arzt und Schriftsteller Dr. Carl Arnold Kortum (1745 – 1824) vorgestellt. Er erlangte seinen Ruhm als Dichter der sogenannten "Jobsiade".
Das Heimatamuseum zeigt die kulturgeschichtliche Sammlung mit Möbeln, Hausrat und anderen Exponaten der Stadt Mülheim an der der Ruhr - insbesondere des 18. und 19. Jahrhunderts. Den historischen Rahmen und somit den besonderen Charm des Tersteegenhauses machen die in unmittelbarer Nachbarschaft befindlichen historischen Gebäude des "Kirchenhügels" aus. Sie haben den Zweiten Weltkrieg überdauert und zeigen eine ganz andere, idyllischere Anmutung des Ruhrgebietes.
Weitere Informationen auf der Homepage des Freundes- und Förderkreises Heimatmuseum Tersteegenhaus.