Ein Präventionsprojekt des Amtes für Gesundheit und Hygiene zeigt Wirkung

Impfungen gehören zu den wirksamsten Maßnahmen, um Infektionskrankheiten vorzubeugen. Dennoch haben viele Jugendliche keinen vollständigen Impfschutz – das zeigt der Impfpasscheck des Amtes für Gesundheit und Hygiene bei Schüler*innen der 7. Klassen deutlich.

Das Projekt verfolgt das Ziel, Familien aktiv an die Wichtigkeit eines vollständigen Impfschutzes zu erinnern. Impfungen schützen nicht nur die geimpfte Person selbst, sondern durch sogenannte Herdenimmunität auch jene, die nicht geimpft werden können – beispielsweise aus gesundheitlichen Gründen.

Durch Impfungen konnten bereits viele Infektionskrankheiten zurückgedrängt werden und kommen so gut wie gar nicht mehr vor. Bei nachlassendem Impfschutz sieht man aber auch heute wieder vermehrt auftretende Fälle - zum Beispiel von Masern. 

 

 

Ein Kreis mit dem Schriftzug: Impfpasscheck in der 7. Klasse. In dem Kreis ein Junge der Breakdance tanzt.
© Steiner | Gesundheitsamt
Ein Mädchen lehnt in der Schule an einer Wand und schaut zur Kamera.
© Pieter Lambregs | Canva

Empfehlung durch STIKO

Die Impfempfehlungen basieren auf den Richtlinien der Ständigen Impfkommission (STIKO), einem unabhängigen Expertengremium. Viele Impfungen erfolgen bereits im Kleinkindalter, doch einige – wie die Auffrischimpfungen gegen Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten und Kinderlähmung oder die HPV-Impfung – sind auch im Jugendalter noch wichtig oder werden sogar erst dann empfohlen.

Warum wir den Impfpasscheck durchführen

Es hat sich gezeigt, dass durch Erinnerungssysteme hohe Impfquoten erreicht werden können, zum Beispiel im Rahmen der U-Untersuchungen (Früherkennungsuntersuchungen) sowie bei den Schuleingangsuntersuchungen, wo Familien regelmäßig über fehlende oder nachzuholende Impfungen aufgeklärt werden.

Mit dem Impfpasscheck bei Schüler*innen in den 7. Klassen möchten wir die Prävention von Infektionskrankheiten stärken und einen weiteren Zeitpunkt schaffen Familien aktiv an die Wichtigkeit eines vollständigen Impfschutzes erinnern. 

 

Ist der Impfpasscheck sinnvoll?

In diesem Jahr konnten wir bei 66% der kontrollierten Impfausweise eine Empfehlung für eine Impfung geben, das heißt mehr als die Hälfte der Schüler*innen hatten keinen altersgerechten Impfschutz (Hinweis: Teilnahmequote 35%)

Schwerpunktmäßig konnten wir bei dem Impfpasscheck in den letzten drei Jahren Empfehlungen für die zweite Auffrischungsimpfung gegen Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten und Kinderlähmung sowie für die Impfung gegen HPV geben. 

Aus den Auswertungen der Daten ist auch gut zu erkennen, dass durch bestehende Erinnerungssysteme wie durch die U-Untersuchung und die Schuleingangsuntersuchung hohe Impfquoten resultieren. Das bestätigt, dass der Impfpasscheck in den 7. Klassen ein sinnvolles Instrument ist, Familien über fehlende oder noch nachzuholende Impfungen zu informieren.