Blick von der Zuschauertribüne auf den voll besetzten Ratssaal
© Helena Grebe | Stadt Mülheim an der Ruhr
Blick von der Zuschauertribüne auf den voll besetzten Ratssaal

Das wichtigste demokratische Entscheidungsgremium der Stadt ist der Rat.

Er wird im Rahmen der Kommu­nalwahl alle fünf Jahre gewählt, zuletzt am 13. September 2020. Derzeit besteht er aus dem Oberbürgermeister und 54 Mitgliedern (Stadtverordnete). Davon gehören 14 Mitglieder der CDU-Fraktion, 13 der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, 12 der SPD-Fraktion, 3 der AfD-Fraktion, 3 der MBI-Fraktion, 3 der FDP-Frakti­on, 2 der Ratsgruppe DIE PARTEI an. Weiterhin wird mit je 1 Person WIR AUS Mülheim, der Bürgerliche Aufbruch Mülheim und die Partei DIE LINKE vertreten. Ein weiteres Mitglied gehört keiner Partei an.

Der Oberbürgermeister führt den Vorsitz im Rat und hat, bis auf wenige Ausnahmen, Stimmrecht. Obwohl der Rat kein Parlament im eigentlichen Sinne darstellt, sondern als Verwaltungsorgan der Stadt Mülheim an der Ruhr anzusehen ist, ist er mit einem Parlament vergleichbar. Hier werden unter anderem Satzungen verabschiedet – die wie Gesetze „materielles Recht“ setzen –, die öffentlichen Abgaben festgesetzt und die Grundsätze der Verwaltungsarbeit festgelegt.

Der Rat der Stadt Mülheim an der Ruhr tagt – außer in der Ferien­zeit – in der Regel alle zwei Monate im Ratssaal (C.112) des Historischen Rathauses. Die meisten Gemeindeangelegenheiten werden dabei in öffentlicher Sitzung behandelt. Im nicht­öffentlichen Teil geht es beispielsweise um vertragliche Vereinbarungen, Grundstücks- oder Personalangelegenheiten.

Interessierte Bürger*innen können die öffentlichen Sitzungen des Rates im Sitzungssaal verfolgen. Die Tagesordnung wird von dem Oberbürgermeister erstellt und im Amtsblatt sowie im Ratsinformationssystem Allris bekannt gemacht.

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Blick auf den Rathausturm der Stadt Mülheim an der Ruhr.

Was sind Ausschüsse in der kommunalen Selbstverwaltung und welche Aufgaben haben sie?

In einer Kommune (also einer Stadt oder Gemeinde) ist die kommunale Selbstverwaltung ein sehr wichtiger Bestandteil der Demokratie. Das bedeutet, dass die Stadt oder Gemeinde eigenständig Entscheidungen treffen kann, die das Leben der Menschen vor Ort betreffen – ohne dass der Staat direkt eingreift. Eine der wichtigsten Aufgaben innerhalb dieser Selbstverwaltung übernehmen die Ausschüsse.

Was sind Ausschüsse?

Ein Ausschuss ist eine Gruppe von Menschen, die sich mit speziellen Themen beschäftigen, die für die Kommune wichtig sind. Diese Gruppen bestehen meistens aus Mitgliedern des Gemeinderats oder Stadtrats, also den gewählten Vertreterinnen und Vertretern der Stadtbewohner. Es gibt verschiedene Ausschüsse für verschiedene Themen, zum Beispiel einen Ausschuss für Bildung und Kultur, einen Finanzausschuss oder einen Ausschuss für Stadtentwicklung.

Welche Aufgaben haben die Ausschüsse?

Die Ausschüsse sind dafür da, die Arbeit des Gemeinderats oder Stadtrats vorzubereiten und zu unterstützen. Sie sind wie eine Art „Arbeitsgruppe“, die sich intensiv mit bestimmten Themen beschäftigt, die später im Rat besprochen und beschlossen werden sollen. Die Hauptaufgaben sind:

  1. Themen bearbeiten und vorbereiten
    Ausschüsse nehmen sich spezifische Themen vor und bereiten dazu Berichte, Analysen und Vorschläge vor. Zum Beispiel könnte der Ausschuss für Stadtentwicklung Vorschläge zur Gestaltung eines neuen Parks oder zu Neubauten in der Stadt ausarbeiten.
  2. Fachliche Beratung bieten
    Da nicht alle Ratsmitglieder Experten für jedes Thema sind, kommen die Ausschüsse ins Spiel. Sie bieten fachliche Beratung und helfen den Ratsmitgliedern, gut informierte Entscheidungen zu treffen.
  3. Beschlüsse vorbereiten
    Nachdem der Ausschuss ein Thema gründlich behandelt hat, schlägt er dem Gemeinderat oder Stadtrat vor, wie es weitergehen soll. Die Mitglieder des Ausschusses können dann ihre Empfehlungen weitergeben, und der Rat stimmt später darüber ab.
  4. Kontrolle und Überwachung
    Ausschüsse überwachen auch die Umsetzung von bereits getroffenen Beschlüssen. Zum Beispiel könnte ein Ausschuss überprüfen, ob die geplante Umgestaltung eines Spielplatzes tatsächlich so durchgeführt wird, wie es beschlossen wurde.
  5. Bürgeranliegen und -beteiligung
    In manchen Fällen können auch Bürgerinnen und Bürger ihre Ideen oder Sorgen in Ausschüsse einbringen. Ausschüsse hören sich Vorschläge an und können diese in ihre Arbeit einfließen lassen.

Warum sind Ausschüsse wichtig?

Ausschüsse sind wichtig, weil sie sicherstellen, dass Entscheidungen in der Kommune gut durchdacht und nicht einfach "über Nacht" getroffen werden. Sie geben den Ratsmitgliedern die Möglichkeit, sich mit Themen intensiv auseinanderzusetzen, bevor sie einen endgültigen Beschluss fassen. Dadurch wird die Verwaltung der Stadt oder Gemeinde effizienter und transparenter.

Für Jugendliche bedeutet das, dass sie bei Themen, die sie betreffen (z.B. Freizeitmöglichkeiten, Jugendförderung oder Schule), auch Einfluss auf die Entscheidungen in ihrer Kommune nehmen können – entweder direkt, durch die Arbeit der Ausschüsse, oder indirekt, indem sie mit ihren Ideen und Anliegen an die Mitglieder dieser Ausschüsse herantreten.

 

Ausschüsse gebildet werden, die aus einzelnen Mitgliedern des Gemeinderats bestehen und sich mit spezialisierten Aufgaben befassen. Dadurch erfolgt eine Bündelung von Fachkompetenz und eine möglichst aufgabengerechte und gründliche Verwaltung im Wege der Arbeitsteilung.