Eine Aufgabe aus dem beschlossenen Integrierten Klimaschutzkonzept ist die Förderung alternativer Antriebe für den motorisierten Verkehr.
Ein zentrales Element dabei ist der Ausbau der Ladeinfrastruktur für Elektromobilität in Mülheim an der Ruhr. Bereits 2035 sollen rund 75 % aller Fahrzeuge elektrisch unterwegs sein.
Dazu müssen bis 2035 mindestens 2.000 Ladepunkte im öffentlichen Raum und 180 Schnellladepunkte geschaffen werden.
Ausgangslage
Der Ausbau der Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge in Mülheim an der Ruhr schreitet kontinuierlich voran. Aktuell sind im gesamten Stadtgebiet 166 öffentlich zugängliche Ladepunkte verfügbar. Darüber hinaus liegt eine Vielzahl an Sondernutzungsanträgen zur Errichtung weiterer Ladeinfrastruktur vor.
Derzeit erfolgt der Ausbau in Mülheim nach einem unternehmensgesteuerten Modell: Unternehmen identifizieren eigenständig geeignete Standorte im öffentlichen Raum und stellen hierfür Anträge auf Sondernutzung. Nach Prüfung durch die Stadt wird gegebenenfalls eine Genehmigung erteilt, woraufhin der Betreiber den Netzanschluss beantragen und die Ladeinfrastruktur errichten kann.
Trotz der bisherigen Fortschritte besteht weiterhin ein erheblicher Handlungsbedarf: Das kommunale Ausbauziel liegt bei 2.000 öffentlich zugänglichen Ladepunkten. Die aktuell vorhandenen 166 Ladepunkte sowie die beantragten Vorhaben reichen bei Weitem nicht aus, um diese Zielmarke zu erreichen. Dies macht deutlich, dass zusätzliche Maßnahmen und ein strategisch gesteuerter Ausbau erforderlich sind, um den wachsenden Bedarf an Ladeinfrastruktur in den kommenden Jahren zu decken.

Damit das Ausbauziel Realität wird, erarbeitet die Stadt ein Ladeinfrastrukturkonzept für Mülheim an der Ruhr, um eine flächendeckende, effiziente und zukunftsorientierte Ladeinfrastruktur zu ermöglichen.
Drei zentrale Ziele stehen im Fokus:
- Flächendeckende Grundversorgung mit Ladepunkten in allen Stadtteilen
- Effiziente Nutzung des öffentlichen Raums, um Flächenkonflikte zu vermeiden
- Starker Infrastrukturausbau, um das ambitionierte Klimaziel zu erreichen
Um den Ausbau gezielt zu fördern, wird auch das bisherige Genehmigungsverfahren überarbeitet. Künftig soll es einfacher, einheitlicher und diskriminierungsfrei gestaltet werden. Die Stadt geht dabei weg von einer rein reaktiven Rolle hin zu einer aktiven, strategisch steuernden Instanz.
Projektverlauf:
Das Projekt wird durch das Land Nordrhein-Westfalen über das Förderprogramm „progres.nrw – Emissionsarme Mobilität“ unterstützt.
Seit April 2025 erarbeitet die Stadt gemeinsam mit einem externen Fachunternehmen ein umfassendes Ladeinfrastrukturkonzept. Ein zentraler Meilenstein war die Vorstellung der Bedarfsprognose, auf deren Grundlage der konkrete Ausbauplan entwickelt wird. Dabei geht es nicht nur um die Ermittlung des zukünftigen Ladebedarfs, sondern auch um eine strategisch sinnvolle und flächenschonende Verteilung der Ladepunkte im gesamten Stadtgebiet.
Nächste Schritte:
Das fertige Konzept soll ab November 2025 in die politischen Gremien eingebracht werden. Ziel ist ein abgestimmter Ratsbeschluss, der die Grundlage für die Umsetzung in den kommenden Jahren bildet.