Die Fortbildung "Antidiskriminierungslotsen" in Kooperation mit dem KEFB im Bistum Essen zielt darauf ab, Fachkräfte in verschiedenen Berufsfeldern zu befähigen, aktiv gegen Diskriminierung einzutreten und eine inklusive Arbeitsumgebung zu fördern. Die Teilnehmenden erwerben fundierte Kenntnisse über die verschiedenen Formen von Diskriminierung sowie rechtliche Rahmenbedingungen und Handlungsmöglichkeiten. Nach Abschluss der Fortbildung sind die Teilnehmenden in der Lage, als Antidiskriminierungslotsen zu agieren, indem sie präventive Maßnahmen entwickeln, sensibilisierende Projekte initiieren und in konkreten Diskriminierungssituationen beratend und unterstützend eingreifen. Diese Qualifikation stärkt nicht nur die individuelle Kompetenz der Teilnehmenden, sondern trägt auch zur Schaffung eines respektvollen und diskriminierungsfreien Miteinanders in ihren jeweiligen Organisationen bei.
Ablauf der Antidiskriminierungsfortbildung mit Zertifikat zum Antidiskriminierungslotsen
Das erste Modul der Reihe soll als Auftakt eine gemeinsame Basis schaffen und den Begriff der Diskriminierung definieren und gleichzeitig greifbar machen. Wir sprechen über Diskriminierung als juristisch definierten Begriff und als Erfahrung marginalisierter Gruppen. Diese sollen verständlich gemacht werden.
Das zweite Modul in der Reihe soll die gesammelten Fragen sowie herausfordernde Momente in der beruflichen Praxis thematisieren. Durch Diskussionen und Übungen sollen konkrete Fragen zur Methodik in der Antidiskriminierungsberatung bearbeitet werden. Ebenso sollen Handlungsansätze oder Strategien dargestellt werden für besonders sensible Situationen.
In diesem freiwilligen Modul soll das Thema Rassismus vertieft werden. Dabei geht es um die Entstehung des Begriffs und die Auseinandersetzung mit den Voraussetzungen dieser Ideologie. Ebenso sollen verschiedene Lesarten und Verwendungsweisen des Begriffs vorgestellt werden. Es geht um Rassismus als „Wissenschaftsbegriff“, als politische Herrschaftsideologie und als Alltagsphänomen in zwischenmenschlichen Begegnungen, und es soll anhand des postkolonialen und postmigrantischen Ansatzes diskutiert werden, wie wir als Professionelle mit diesen Phänomenen umgehen können.
Dieses freiwillige Modul besteht aus zwei Teilen. Im ersten Teil geht es darum, mit den Teilnehmenden zu diskutieren, welche Theorien und Konzepte wir in Bezug auf unseren Beruf haben. Dazu sollen weitere Anregungen kommen, wie die eigenen Kompetenzen professionalisiert und weiterentwickelt werden können. Dazu werden wir uns mit den Begriffen „Führungskompetenz“, „Sozialkompetenz“ und „Selbstkompetenz“ auseinandersetzen. Diese sollen auf ihre Relevanz für den eigenen Beruf überprüft werden.
Dieses Modul ist als zweiter Teil von Modul 4 konzipiert und soll die bisherigen Ansätze insbesondere durch konkrete Übungen und Methoden vertiefen. Dabei werden verschiedene Ansätze vorgestellt, in simulierten Beratungssituationen erprobt und gemeinsam diskutiert.
In diesem freiwilligen Modul geht es um eine grundsätzliche Auseinandersetzung mit den Begriffen „Extremismus“ und „Diversität“ und um die Frage, welche Formen der Partizipation für das gesellschaftliche Klima förderlich sind und ab wann es kritisch wird. Dabei soll es insbesondere um Beratungssituationen, aber auch um allgemeine Begegnungen im Arbeitsalltag gehen, in denen menschenverachtende Äußerungen oder Sympathien für kontroverse Ansichten auftauchen. Der Workshop soll helfen, Trennlinien zwischen erträglicher Meinungsvielfalt und extremistischen Weltbildern zu finden.
Dieses als Abschlussmodul konzipierte Modul soll die Teilnehmenden dabei unterstützen, erste konkrete Handlungsschritte auf der Mesoebene anzustreben und vor Ort im jeweiligen Einzugsgebiet Wirkung zu entfalten. Auf diese Weise sollen Veränderungsprozesse auf der Organisationsebene schrittweise ermöglicht werden. Das Modul liefert dazu Erfahrungsberichte und arbeitet mit den Konzepten und Handlungsempfehlungen der Antidiskriminierungsstelle des Bundes.
Warum berührt uns manche Konflikte wie der, zwischen Israel und Palästina so tief, obwohl wir weit als Individuen oft weit entfernt und keine direkten Berührungspunkte haben? Warum lösen Fakten allein keine Emotionen auf? In diesem interaktiven Workshop setzen wir uns mit der eigenen Haltung auseinander und reflektieren, warum globale Konflikte so intensiv in unser Fühlen und Denken eingreifen. Gemeinsam mit Fachkräften, die in ihrer Arbeit mit Menschen in Berührung kommen, erkunden wir die Rolle von Identität, Zugehörigkeit und Emotionalität in der Auseinandersetzung mit komplexen Konflikten. Ziel ist es, ein besseres Verständnis für die eigene Reaktion zu entwickeln, Emotionen und ihre Ursprünge präziser zu benennen und einen bewussteren Umgang mit der eigenen Haltung zu solchen Themen zu finden. Statt auf unscharfe Kategorien wie ‚schwierig‘ oder ‚komplex‘ auszuweichen, steht im Fokus, die eigenen emotionalen Reaktionen differenziert zu erfassen und deren zugrundeliegende Dynamiken präziser zu benennen.“